Wer waren die Seldschuken

Die Seldschuken waren eine sunnitisch-islamische Dynastie von türkischen Stammesführern, die im 11. und 12. Jahrhundert weite Teile des Vorderen Orients und Kleinasiens eroberten und regierten. Ihr Reich erstreckte sich von Zentralasien bis zum Mittelmeer und umfasste unter anderem die heutigen Länder Türkei, Iran, Irak, Syrien, Aserbaidschan und Turkmenistan. Die Seldschuken gelten als wichtige Wegbereiter der islamischen Renaissance und hatten großen Einfluss auf die Geschichte und Kultur des Nahen Ostens.

Die Seldschuken entstammten dem Stammesverband der türkischen Oghusen. Ihr Name leitet sich vom türkischen Wort „seldschiuk“ ab, was so viel wie „Derjenige, der über gute Sprechfähigkeiten verfügt“ bedeutet. Der Gründer der Dynastie, Seltschuk Beg, war ein türkischer Stammesführer, der im 10. Jahrhundert im Gebiet zwischen Aralsee und Kaspischem Meer lebte. Sein Enkel Tugrul Beg eroberte im 11. Jahrhundert den Iran und wurde 1055 von den Abbasiden zum Sultan ernannt. Unter Tugruls Neffen Alp Arslan errangen die Seldschuken 1071 den entscheidenden Sieg über das Byzantinische Reich in der Schlacht von Manzikert und eroberten anschließend große Teile Kleinasiens.

Die Seldschuken waren bekannt für ihre Kriegskunst und ihre militärische Disziplin. Ihr Heer bestand aus Berufssoldaten und Leibeigenen, die mit Pfeil und Bogen, Speeren, Schwertern und Keulen ausgerüstet waren. Zudem verfügten die Seldschuken über eine Artillerie aus Katapulten und Belagerungsmaschinen. In der Schlacht setzten sie häufig taktische Manöver wie Flankenangriffe, Hinterhalte und Scheinangriffe ein.

Neben ihren militärischen Erfolgen waren die Seldschuken auch für ihre Kunst und Kultur bekannt. Insbesondere die Handwerkskunst der Seldschuken war geprägt von Ornamenten und Tierikonen, die in vielen ihrer Kunstwerke zu finden sind. Zu den bedeutendsten Werken der Seldschuken-Kunst zählen:

Die Seldschuken wurden im 13. Jahrhundert von den Mongolen erobert und zerschlagen, doch ihr Einfluss auf die Region blieb noch lange Zeit spürbar. Ihr Erbe lebt bis heute in der Kultur, Sprache und Kunst der Türkei, des Iran und anderer Länder fort.

 

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