Die vergessene Stadt ‚Bor Pajin‘ in Tuwa

Im Südosten der Republik Tuwa befindet sich das historische Bauwerk Por Bajın (пор бажың), das in der Mitte des Tere-Sees liegt.

Por Bajin bedeutet „Lehmhaus, Tonhaus, Haus aus gebranntem Ton“. Dieses historische Denkmal auf einer kleinen Insel zieht durch seine Lage und seine Geschichte viele Besucher in seinen Bann und hat zahlreiche Forschungen ausgelöst. Man nimmt an, dass dieses Bauwerk zur Zeit des Herrschers Bögü Khan im 8. Jahrhundert errichtet wurde. Es wurde erstmals 1891 von Dmitry Aleksandrovich Klements, einem Mitarbeiter des Minusinsk Museums, entdeckt. Archäologische Untersuchungen haben verschiedene Theorien über die Nutzung des Ortes aufgestellt: ein buddhistischer Tempel, ein manichäisches Kloster, ein Palast oder eine Festung. Zudem legen die Forschungen nahe, dass das Denkmal durch ein Feuer zerstört wurde.

Um das Thema weiter zu vertiefen: Die Radiokarbonmethode, bekannt als Kohlenstoff-14-Datierung, ist ein Verfahren zur Altersbestimmung von Objekten, die organisches Material enthalten. Diese Methode hat viele Fragen in der Geschichte und Archäologie geklärt. Auch für Por Bajın wurde diese Methode angewendet. Mithilfe der Kohlenstoff-14-Datierung an Holzresten wurde festgestellt, dass das Holz im Jahr 777 n. Chr. gefällt wurde. Der Bau des Gebäudes begann also kurz danach. Die Konversion des damaligen Herrschers Bögü Khan zum Manichäismus und sein Tod zwei Jahre später aufgrund des Widerstands gegen diesen Religionswechsel unterstützen die Theorie, dass es sich bei dem Bauwerk um ein manichäisches Kloster handeln könnte. Die Annahme, dass dieses architektonische Bauwerk nach dem Aufstand nie genutzt wurde, könnte durch seine Nutzung als Kloster oder Tempel erklärt werden. „Sowohl die archäologischen Ausgrabungen in den 1950er Jahren als auch die in den Jahren 2007-2008 haben gezeigt, dass der Ort nach dem Bau fast vollständig verlassen wurde und die wenigen archäologischen Funde keine genauere Datierung ermöglichten.“

Obwohl oben Informationen darüber gegeben wurden, dass dieses architektonische Bauwerk im 8. Jahrhundert von Bögü Khan als manichäisches Kloster genutzt wurde, bleiben viele Fragen offen, die weitere Untersuchungen erforderlich machen. Dieses architektonische Denkmal sollte durch archäologische Ausgrabungen vollständig freigelegt und von seiner verborgenen Vergangenheit ins Licht der Geschichte gerückt werden. Die genauen Gründe, der Zweck und die Urheberschaft dieses historischen Bauwerks müssen geklärt werden, um es als Freilichtmuseum zu präsentieren und touristisch zu erschließen.

Quelle

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