Film: Die Legende von Tomiris

Der kasachische Film „Die Legende von Tomiris“, der 2019 unter der Regie von Akan Satayev gedreht wurde, erzählt die packende und legendäre Geschichte der Massageten-Kriegerkönigin Tomiris. Es handelt sich dabei um eine aufwendig produzierte historische Verfilmung, die die Zuschauer in die Welt des 6. Jahrhunderts v. Chr. entführt, als Tomiris gegen das mächtige persische Reich unter Kyros dem Großen kämpfte. Der Film hat nicht nur in Kasachstan, sondern auch international für Aufmerksamkeit gesorgt, indem er eine starke historische Frauengestalt in den Mittelpunkt stellt.

Drehorte und Produktion

Die Dreharbeiten für „Tomiris“ fanden überwiegend in den weitläufigen Steppen Kasachstans statt, um die authentische Atmosphäre der historischen Kulisse der Massageten und der Skythen einzufangen. Die beeindruckenden Landschaften der kasachischen Steppe spielen im Film eine wichtige Rolle und tragen zur epischen Wirkung des Films bei. Es wurden keine Mühen gescheut, um die realistischen Szenen antiker Kämpfe, Nomadenlager und Reitgefechte darzustellen. Neben den natürlichen Kulissen wurde auch in speziell aufgebauten Sets gedreht, die die historischen Städte und Lager jener Zeit nachbilden.

Schauspieler

Die Hauptrolle der Tomiris wird von der kasachischen Schauspielerin Almira Tursyn gespielt. Für Tursyn war dies ihre erste große Rolle, und sie meisterte die Herausforderung, die Kriegerkönigin zu verkörpern, eindrucksvoll. Weitere zentrale Rollen übernahmen:

Adil Akhmetov als Argun, einer der wichtigsten Gefährten von Tomiris,

Ghassan Massoud, ein syrischer Schauspieler, bekannt für seine Rolle als Saladin in “Königreich der Himmel”, spielt Kyros II., den Herrscher des persischen Reiches.

Die Besetzung besteht überwiegend aus zentralasiatischen Schauspielern, die die kulturelle Authentizität des Films unterstreichen.

Regisseur und Budget

Der Film wurde von dem renommierten kasachischen Regisseur Akan Satayev inszeniert, der sich mit Filmen wie „Racketeer“ und „Hacker“ einen Namen gemacht hat. Mit „Tomiris“ verwirklichte Satayev eine ambitionierte Vision, eine vergessene historische Epoche und Figur zurück ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Der Film wurde vom kasachischen Kulturministerium unterstützt und mit einem Budget von 2,4 Milliarden Tenge (ca. 6,2 Millionen US-Dollar) produziert. Dieses großzügige Budget ermöglichte es, beeindruckende Kampfszenen und detailgetreue Kostüme zu realisieren.

Der Einsatz einer alten Turksprache

Ein besonderes Merkmal des Films „Tomiris“ ist das Bestreben der Filmemacher, eine alte Turksprache oder zumindest eine rekonstruierte Version davon zu verwenden, um die Dialoge so authentisch wie möglich zu gestalten. Der Film erzählt die Geschichte der legendären Kriegerin Tomiris, Anführerin der Massageten, einem Steppenvolk, das als Vorläufer vieler moderner Turkvölker gilt. Um diese Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu betonen, wurde intensiv daran gearbeitet, eine Sprache zu entwickeln, die dem historischen Kontext der Massageten gerecht wird.

Da es keine genauen Aufzeichnungen über die Sprache der Massageten gibt, entschieden sich die Produzenten für die Verwendung einer rekonstruierten Form des Alt-Türkischen. Diese Sprache, die in der Region Zentralasien in späteren Jahrhunderten von den Turkvölkern gesprochen wurde, sollte die Nähe zur Kultur der Steppe und den nomadischen Völkern widerspiegeln, zu denen auch die Massageten zählten.

Um die Dialoge möglichst glaubwürdig zu gestalten, arbeiteten die Filmemacher mit Sprachwissenschaftlern und Historikern zusammen, die ihr Wissen über die alten türkischen Sprachen einbrachten. Auch wenn es sich hierbei um eine rekonstruierte Version handelt, verleiht der Einsatz dieser Sprache dem Film eine zusätzliche Schicht der Authentizität. Für viele Zuschauer aus Zentralasien, deren Kulturen tief in der Geschichte der Steppe verwurzelt sind, schafft dies eine besondere emotionale Verbindung zur Figur Tomiris und den Massageten.

Durch diese sprachliche Entscheidung hebt sich „Tomiris“ von vielen anderen historischen Filmen ab und unterstreicht das Bemühen der Filmemacher, die Geschichte der Region und ihrer Völker mit größtmöglicher Sorgfalt und Ehrfurcht darzustellen.

Handlung

„Die Legende von Tomiris“ erzählt die Geschichte von Tomiris, der Königin der Massageten, einem nomadischen Volk, das in den Steppen Zentralasiens lebte. Der Film beginnt mit der Kindheit von Tomiris und zeigt, wie sie früh ihre Eltern verliert, als ihr Vater in einer politischen Intrige ermordet wird. Daraufhin schwört Tomiris, Rache zu nehmen und das Erbe ihres Vaters fortzuführen.

Die Handlung konzentriert sich auf ihren Aufstieg zur Kriegerkönigin, ihre strategischen Fähigkeiten und ihre Entschlossenheit, ihr Volk gegen äußere Bedrohungen zu verteidigen. Die zentrale Herausforderung des Films ist der Konflikt mit Kyros II., dem mächtigen Herrscher des persischen Reiches, der versucht, die Massageten durch List und militärische Gewalt zu unterwerfen.

Die Schlacht zwischen den Massageten und dem persischen Heer bildet den Höhepunkt des Films. Tomiris, die nicht nur als tapfere Kriegerin, sondern auch als kluge Taktikerin dargestellt wird, führt ihre Armee zu einem entscheidenden Sieg über Kyros. In der Legende heißt es, dass Tomiris nach der Schlacht den Kopf von Kyros in einen Krug mit Blut tauchte, um ihn für den Tod ihres Sohnes zu bestrafen, der in der Auseinandersetzung ums Leben gekommen war.

Fazit

„Tomiris“ ist ein visuell beeindruckendes historisches Epos, das nicht nur die Geschichte einer der wichtigsten weiblichen Figuren der Antike erzählt, sondern auch das kulturelle Erbe Kasachstans zelebriert. Die aufwendige Produktion, die eindrucksvollen Landschaften und die starke schauspielerische Leistung von Almira Tursyn machen den Film zu einem Highlight der kasachischen Filmindustrie. Mit einem Budget von 6,2 Millionen US-Dollar konnte „Tomiris“ sowohl in Kasachstan als auch international Beachtung finden und bietet eine spannende und emotionale Reise in die Welt der antiken Steppenvölker.

Der Film ist nicht nur für Geschichtsliebhaber, sondern auch für all jene, die sich für starke Frauenfiguren und epische Schlachten interessieren, ein absolutes Muss.

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